Ellen, 37 Jahre
Australien
Schule
Meine erste Schule war eine Körper-behinderten-Schule. Danach war ich an einer Regelschule in einer Fördergruppe. Unterstützung hatte ich von einem Berater für visuelle Förderung, einem Gehörlosenlehrer, einem Klassenlehrer und einem Schulassistenten.
Was für mich schwierig war, waren häufige und manchmal recht lange Krankenhausaufenthalte, durch die ich Teile des Lehrplans verpasste. Das führte dazu, dass ich nicht mit der Klasse mithalten konnte. Manchmal ist auch die Schulassistenz, die mir im Unterricht hätte helfen sollen, nicht aufgetaucht.
Ich habe die Schule nach 12 Jahren mit dem Higher School Certificate (HSC) abgeschlossen.
Arbeit
Nach der Schule wollte ich Floristik an einer Berufsfachschule lernen, aber das hat nicht geklappt, weil ich einen Rollstuhl brauche und ihnen das Unannehmlichkeiten bereitet hätte.
Ich arbeite jetzt in einer Behindertenwerkstatt. Ich kümmere mich um Dinge wie Verpackung und Etikettierung.
Dreimal die Woche habe ich auch eine Art Training zum Erlernen lebenspraktischer Fertigkeiten. Ich arbeite an meinen Zielen und verbringe Zeit mit Freunden und den Mitarbeitern dort. Einmal im Monat bin ich in Kurzzeitpflege und jeden zweiten Samstag kommt eine Assistenz, die mich dorthin bringt, wohin ich möchte.
Bei der Suche nach einer Arbeitsstelle hatte ich keinerlei Unterstützung.
Wohnsituation
Ich wohne zu Hause mit meiner Mutter und unseren beiden Katzen. Ich hatte immer vor, bei meiner Mutter zu bleiben. Ich will weiterhin zu Hause bei meiner Mutter wohnen, oder zusammen mit Freunden und jemandem, der sich um mich kümmert.
Selbstständigkeit
Mit meinem iPhone kann ich dank Bluetooth-Verbindung besser hören. Ich nutze häufig den Facebook Messenger und Instagram. Ich schreibe aber auch SMS (Kurznachrichten) und
E-Mails (elektronische Post). Einmal die Woche gehe ich mit meiner Tagesgruppe schwimmen, sofern nichts dazwischenkommt.
Eine typische Woche heißt für mich, dass ich zur Arbeit gehe und verpacke und etikettiere. Dienstags, donnerstags und freitags bin ich bei meinem Training für lebenspraktische Fertigkeiten, wo ich Übungen und meinen Haushaltsplan mache und an meinem Blog arbeite. Donnerstags gehe ich mit einer Gruppe von Kollegen und Mitarbeitern schwimmen und an Freitagen gehe ich normalerweise aus. Wir sind überall unterwegs. Alle vierzehn Tage kommt am Wochenende, sofern ich nicht in der Kurzzeitpflege bin, eine Assistenz, mit der ich am Samstag dann Freunde besuchen, einkaufen oder andere Dinge unternehmen kann, auf die ich Lust habe. Den Rest der Zeit verbringe ich mit meiner Mutter, wir treffen uns mit Freunden und Familie und machen Ausflüge. Nachmittags und abends bin ich gerne auf Facebook, tausche mich mit Freunden aus und lese. Ich bin außerdem Mitglied der CHARGE-Syndrome-Association of Australia and New Zealand. Das macht mir Spaß und ich organisiere Treffen mit Familien in meiner Gegend.
Mir macht alles Spaß, was ich so mache, aber der schwierigste Teil ist, dass viele meiner Freunde weit weg wohnen und es dadurch nicht leicht ist, sie häufig zu sehen. In der Zukunft möchte ich weiterhin das tun, was ich jetzt auch mache.